Ausgabe 30/2017 – Alles auf Sieg bei Gold und Silber.

Goldherz Report Ausgabe 30/2017 – Montag, 7. August 2017

G.GoldherzLiebe Leserinnen und Leser,

alle meine Urlaubspläne habe ich erst einmal bis frühestens Herbst aufgeschoben. Die Chancen, die der Goldmarkt und die Minenaktien zurzeit bieten, sind einfach viel zu interessant. Und was soll ich da am Strand liegen, wenn es Aktien zu analysieren gibt? Im letzten Jahr hatte ich mich dagegen schon frühzeitig von Ihnen verabschiedet, um in meine Sommerferien zu gehen.

Dafür habe ich gestern einmal einen tollen Film gesehen, der sich sehr schön mit dem Tageshandel an der Börse vergleichen lässt. Der Titel: Alles auf Sieg (Original: Let it Ride) von 1989.

Es handelt viel von der Psychologie, wobei es nicht um die Börse ging, aber um etwas ähnliches: Pferdewetten!

 

Eine Szene im Film erinnert mich schon stark an den Börsenhandel.

Um das nächste Siegerpferd zu finden, führt unser Hauptdarsteller, ein Taxifahrer, eine Umfrage durch und fragt alle anderen „Wettverrückten“ an der Bahn nach ihren Favoriten. Schlussendlich setzt er selbst auf das einzige Pferd, das niemand auf dem Schirm hatte und darum die beste Gewinnquote besitzt…

Die Filmhandlung ist viel zu aufregend und zu spannend, darum erspare ich Ihnen einen „Spoiler“.

Doch es erinnerte mich daran, dass ich die größten Gewinne im Aktienhandel praktisch immer dann abräume, wenn die wenigsten Anleger daran glauben und die Quote sich eindeutig in eine Richtung verschoben hat.

An den Aktienmärkten ist das ähnlich. Die Mehrheit baut auf die großen Indizes und es kann ja sein, dass der S&P 500 im nächsten Monat wieder +2% steigt wie im Juli. Doch welche Risiken stehen diesen maximal 2% Monatsgewinn gegenüber? Gibt es vielleicht andere Anlageklassen, die sich ähnlich positiv entwickeln können und weniger Risiko aufweisen und auch die Chance auf Gewinne von +100% oder mehr bieten, selbst wenn alle Anlageklassen verlieren?

Gold und Minenaktien erfüllen zurzeit diese Voraussetzungen. Das Publikum hat sich für ein blindes Vertrauen für Aktien ausgesprochen und interessiert sich – nach Jahren der Gehirnwäsche und Medienpropaganda – kaum noch für die edlen Metalle oder Rohstoffe allgemein.

Das erlaubt mir die Prognose, dass die künftigen Überraschungsgewinner eher dort zu suchen sind und nicht auf den ausgetretenen Pfaden, die uns die Wallstreet-Mafia anbiedert.

Was für die Anlageklassen untereinander gilt, das ist auch innerhalb des Sektors möglich. Auch hier gibt es immer wieder außergewöhnliche Gewinner-Quoten. Das sind oft vernachlässigte Papiere, die niemand auf dem Schirm hat und die dennoch für positive Überraschungen gut sind.

Natürlich gibt es bei jeder Aktie erhebliche Risiken. Doch wenn die Chancen 5-10-Mal größer sind, dann sind diese Risiken doch im Grunde vertretbar.

Deshalb kaufe ich selbst und empfehle Ihnen auch manchmal Aktien, die nicht immer nur rund laufen, sondern die im Gegenteil auch fallen und bei denen die Erwartungshaltung äußerst gering ist. Nirgendwo wird man für antizyklische Chancen besser belohnt, als im Minensektor.

Darum empfehle ich Ihnen nicht nur den starken Trend-Werten zu folgen, sondern auch „Schnäppchenkurse“ zum Einstieg zu nutzen!

Im Report #28/2017 hatte ich Sie vorbereitet, dass der Kauf des großen primären Silberförderers First Majestic Silver (Toronto: FR – WKN: A0LHKJ) unter 8 CA$ mindestens höchst interessant sei.

Am Freitag, nach Redaktionsschluss schloss die Aktie exakt bei 7.89 CA$ und notiert jetzt in der Kaufzone, von der ich mir in den nächsten 12 Monaten, die eine oder andere dynamische Aufwärtsbewegung von +50-100% verspreche.

Der starke Kursrückgang vom Freitag geschah vor allem wegen des vorübergehenden Produktionsstopps, der durch Streiks im 2. Quartal ausgelöst wurde, die nun beigelegt und jetzt im Kurs eingepreist wurden. Dabei hatte First Majestic Silver den Verkauf seiner Produktion bei einem Silberpreis von 17 US$ abgesichert und investiert in diesem Jahr wieder in Reservenwachstum sowie Produktionsprojekte, die für die kommenden 3-4 Jahre eine enorme Steigerung der Silberproduktion auf über 20 Mio. Unzen ermöglichen werden. Während andere Silberproduzenten jetzt ans Ende ihrer Minenlebensdauer stoßen und ihr Kapital vermehrt in Goldprojekte investieren, bleibt First Majestic der Platzhirsch bei den Silberproduzenten, mit dem höchsten Silberproduktionsanteil.

Selbst wer keine langfristige Anlage sucht, dürfte hier aus antizyklischer Sicht relativ schnell ein paar Gewinne machen können. In der nächsten Ausgabe schreibe ich Ihnen darüber noch ausführlicher. Doch ich wollte die Chance schon einmal vorankündigen. Es bietet sich an, hier mit gestaffelten Abtauberlimits zu arbeiten, um einen günstigen Durchschnittskurs zu bekommen und wie im Herbst 2015 bei Kursschwäche zu kaufen.

Quelle: Stockcharts.com

Die Aktie steht jetzt auf dem günstigsten Kurs seit März 2016, bevor Höchstkurse von 23 CA$ oder +500% über den Tiefs von Anfang 2016 markiert wurden, während der Silberpreis von 14 auf 21 US$ stieg. In den nächsten Monaten besitzen Gold & Silber eine ähnlich hervorragende Ausgangslage, um sich erheblich zu verbessern.

Quelle: Stockcharts.com


Updates:

  • Sibanye Gold – Profitiert von einer Erholung Südafrikas und steigenden Platinpreisen.
  • K92 Mining – Erstmals eine Nachricht, die den kommerziellen Produktionsstart bis September erwarten lässt.

Anlagestrategie:

US-Dollarentwicklung und Zinsen im Konzert mit Gold


NEWS-TICKER


US-Wirtschaftsdaten überraschend schwach

Es hat sich in den letzten Monaten angedeutet und ich habe immer wieder auf die extreme Anfälligkeit der US-Wirtschaft aufmerksam gemacht. Letzte Woche traten gleich mehrere Warnzeichen auf, die nahelegen, dass die US-Wirtschaft die Zinserhöhungen doch nicht so spurlos wegsteckt.

  • Der ISM-Einkaufsmanagerindex fiel zuletzt vom höchsten Niveau seit 2014 bei 57,8 auf zuletzt 56,3 Punkte.
  • Die Bauausgaben fielen im Juni unerwartet um -1,3%. Besonders staatliche Investitionen für den Bau von Autobahnen (-7%) sowie bei Schulen (-5%) waren extrem schwach und signalisieren eine angespannte Situation im Haushalt. Dabei kommt mir das Stichwort: Schuldenobergrenze in den Sinn. Dieses Problem ist zwar eher hausgemacht, doch könnte dies den Kongress in diesem Jahr noch erheblich beschäftigen, falls es hier eine Konfrontation gibt. Auch Trump könnte die Erhöhung der Schuldenobergrenze blockieren, um endlich seine Steuerreform und das Ende von Obama Care durchzuboxen.
  • Obama Care bleibt immer noch aktuell. Für 2018 haben einige Versicherungen Beitragserhöhungen von 30% anberaumt, um die ausufernden Kosten des US-Gesundheitssystems zu schultern. Auch das könnte eine Wachstumsbremse werden.

Dass sich der Aktienmarkt bei allen diesen Gefahren vollkommen sorglos verhält und nahe des Allzeithochs steht, ist ebenfalls ein Warnzeichen und sorgt für die Begleitmusik, die dem Goldmarkt und den Minenaktien gut tun.


Aktuelle Aufträge und Positionen


 


 Updates zu den Vorstellungen


Sibanye Gold (Toronto: KL) – Kurs: 5.45 US$ – Anlageurteil: KAUFEN

Quelle: Stockcharts.com

Die Ankündigung mehr als 7.000 Arbeiter entlassen zu wollen, damit man angesichts der dramatischen Herausforderungen für die südafrikanische Minenindustrie wieder wettbewerbsfähig wird, sorgte bei Sibanye für einen starken Kursanstieg.

Einen heftigen Rückschlag musste dagegen der vielleicht dümmste Minenminister Südafrikas aller Zeiten, Mosebenzi Zwane, einstecken. Seine laienhaft ausgearbeitete Minen-Charter bereitet den südafrikanischen Rohstoffkonzernen seit Mitte Juni Kopfzerbrechen. Als wäre das nicht genug, forderte er letzte Woche zudem einen Stopp der Exploration.

Selbst die Gewerkschaften fordern mittlerweile den Rücktritt Zwanes und der Oberste Gerichtshof von Südafrika rügte sein unkorrektes Verhalten.

Damit stiegen die Chancen erheblich, dass die Minen-Charta, die eine Anpassung der Besitzverhältnisse bei den Minen forderte, so nicht kommt. Hinter vorgehaltener Hand sprechen Industrieexperten davon, dass am ehesten die Günstlinge des südafrikanischen Präsidenten Zuma und dessen Minister sowie der mit Zuma verbundene und wirtschaftlich starke Gupta-Clan profitiert hätten.

Unter der Führung Zumas schlitterte Südafrika in eine der schlimmsten Rezessionen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 27%, das Geschäftsklima liegt auf einem Tiefpunkt und die Krediteinstufung des Landes liegt seit April mittlerweile auf „Schrottanleihen-Niveau“.

Darum hoffen viele Südafrika-Beobachter, sarkastisch ausgedrückt, auf ein schmerzloses Ende des mittlerweile 75-jährigen Landesgroßvaters.

Diese Entwicklungen sind an sich nicht sehr erbaulich, für die gebeutelte Rohstoffindustrie und die Edelmetallminen, denen einen schwachen Rand-Wechselkurs guttut, sind diese Entwicklungen dennoch nicht gänzlich unwillkommen. Die jüngste Dollarschwäche hatte beim Rand zwar zu einer gewissen Bodenbildung geführt, der langfristige Abwärtstrend bleibt aber intakt.

Quelle: Stockcharts.com

Neben dem Goldpreis und dem Rand sind für Sibanye die Platinpreise zurzeit sogar noch wichtiger. Denn die Platinminen befinden sich nun an der Schwelle zum Gewinn und eine Erholung der niedrigen Platinpreisniveaus würde der Aktie darum gut bekommen.

Quelle:Stockcharts.com

Fazit

Mittlerweile hat sich Sibanye wieder an das Erstempfehlungsniveau herangearbeitet, während der Goldminenindex noch mit fast 20% im Minus steht. Die letzten vier Wochen waren so gesehen eine hervorragende Entwicklung. Spekulativ gesehen, gehört Sibanye zu den besten Aktien weltweit, wenn man von einer Verbesserung der PGM-Metalle (Platin & Palladium) ausgeht. Das Basisgeschäft aus der Goldproduktion liefert auch die nötigen Erträge, um die Durststrecke durchzustehen.

Außerdem ist es eine Wette darauf, dass die übernommene Stillwater Mining, die 80% ihres künftigen Gewinns aus dem Palladium-Geschäft ziehen wird, unterbewertet war.

Aus Bewertungssicht besitzt die Aktie noch erhebliches Aufwärtspotenzial. Wenn sich die Südafrika-Probleme zeitlich nur ein wenig verschieben, kann diese Aktie wieder auf 8 US$ steigen. Dort würde ich auch Gewinne mitnehmen.

Aktuell behalte ich das Kaufurteil für spekulativ orientierte Anleger bei, die sich mit den permanenten Querelen in Südafrika anfreunden können.


K92 Mining (Toronto: KL) – Kurs: 0.61 CA$ – Anlageurteil: KAUFEN

Das große Thema bei K92 Mining bleibt die Bekanntgabe der „kommerziellen Produktion“. Mit dem neuesten Update (engl. Pressemeldung), das ich erst bis Ende August erwartet hatte und nun schon am 3. August versandt wurde, hat sich die aktuelle Lage deutlich aufgehellt.

So hat das Management den Start des Erzabbaus Untertage sowie eine laufende Goldproduktion aus der Verarbeitungsanlage bestätigt und geht jetzt davon aus, dass die kommerzielle Produktion im September erreicht wird. Anhand der Kapazität und dem Goldgehalt erwarte ich für diese im September oder Oktober bevorstehende Ankündigung, eine mögliche Goldproduktion von 3.000 bis 4.000 Goldunzen pro Monat.

Damit wäre die 3-monatige Verzögerung langsam aus dem Weg geräumt und die Aktie müsste eigentlich einen signifikanten Anstieg in Richtung der 1 CA$-Marke erfahren. Dass man den Markt nun nicht mehr länger vertröstet und eine konkrete Zeitangabe wagt, interpretiere ich als Schritt in die richtige Richtung. Das stärkt das Vertrauen ins Management.

Quelle: Stockcharts.com

Klar, die Anleger waren mit der Kursentwicklung in den letzten 3 Monaten nicht zufrieden. Doch Mineninvestitionen sind nun mal kein „Kindergarten“, sondern eine hochdynamische Angelegenheit, die obwohl sie erhebliche Gewinne ermöglichen, doch immer auch Risiken bergen.

Trotzdem finde ich, dass es am Ende immer auf das beste Chance-/Risikoverhältnis, bzw. die höchste Gewinnquote ankommt. Diese ist bei Werten vor dem Produktionsstart meist besser.

K92 Mining besitzt mit dem „Kora-Vorkommen“ ein Projekt, das nächstes Jahr in Produktion gehen kann, über 300 Mio. US$ Net-Asset-Value besitzen sollte und damit locker einen Wert von 2 CA$ pro Aktie stützt.

Ähnlich erfolgreiche Investments gab es im Minenbereich häufiger, auch aus dramatischen Kurseinbrüchen heraus.

Ein solcher Wert war Sabina Gold & Silver, bei dem vor zwei Jahren niemand mehr daran geglaubt hätte, dass es einmal eine Umwelt- und Abbaugenehmigung gibt, die nun erteilt wurde.

Schließlich musste das Unternehmen im Genehmigungsprozess einen herben Rückschlag einstecken und der Kurs verlor innerhalb weniger Wochen -70%. Rückblickend betrachtet bot diese „Problemphase“, mit deutlichen Buchverlusten, eine wesentlich bessere Gewinnchance, als ein Kauf heute.

Sabina Gold & Silver mit überragender Entwicklung von 2015-2017

Quelle: Stockcharts.com

Fazit

In den letzten Monaten war der Kurs von K92 Mining mächtig unter Beschuss und trotzdem bleibe ich dem Wert im Gegensatz zu vielen Anlegern treu, weil ich auch die Chancen sehe, die eine Produktionsaufnahme mit 35.000 bis 45.000 Unzen im Jahr bietet, die durch eine neue Erzzone noch um Faktor 2-3 verbessert werden kann. Die jüngsten Nachrichten lassen hier eine Erholung zu. Spekulative Anleger können bereits vor der „kommerziellen Produktionsaufnahme“ kaufen. Konservative Anleger warten exakt diese Nachricht ab und steigen dann ein, um die Produktionserweiterung durch Kora im nächsten Jahr mitzunehmen, sofern der Kurs nicht schon zu stark anzieht.


Anlagestrategie

US-Dollar bärisch und Zinsen = Gold bullisch


In den letzten drei Wochen hat sich das Stimmungsbild für Gold schon erheblich aufgehellt. Der US-Dollar hat seinen Abwärtstrend ausgebaut und fast noch wichtiger sind die Signale der Fed, die seit der letzten Zinserhöhung schon beinahe eine 180 Grad Wende vollzog.

Statt die Zinsen im September zu erhöhen, was vorher fast als ausgemachte Sache galt, glaubt der Markt nun, dass der Zinsschritt bis Dezember vertagt wurde und selbst der kommt nur noch mit 45% Wahrscheinlichkeit.

Die Zinserhöhungswahrscheinlichkeit verfolge ich immer aktuell bei der Börse CME. Sie sollten sich aber bewusst sein, dass diese Wahrscheinlichkeit nicht als „Signal“ taugt, sondern maximal eine Bestätigung liefert, dass wir uns auf der richtigen Fährte befinden. Die tatsächliche Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung lässt sich daraus nicht explizit ablesen. Anders formuliert: Die Future-Händler liegen vor Umkehrsignalen auch öfter falsch.

Aktuelle Wahrscheinlichkeit Zinserhöhung

Quelle: CME.com

In Anlagestrategie von Goldherz Report #22/2017 hatte ich das jetzige Szenario ziemlich gut vorgezeichnet, das von einem der wahrscheinlich letzten großen Zinsschritte im Juni ausgehen würde: „…kurzfristig wäre es denkbar, dass die jüngsten Befürchtungen eines schlechteren Wachstums durch die US-Notenbank weggewischt werden und Gold seinen ganz großen Ausbruch noch einmal um einige Wochen vertagt.

Der Witz war, dass die Märkte genau dieses Szenario gerochen haben und darum unmittelbar vor und nach der Zinserhöhung ein Rückgang der langfristigen Zinsen erfolgte und Gold stabil bei 1.250 US$ blieb. Erst einige Stunden später stufte Janet Yellen diese eigentlich vernünftigen Prognosen als falsch ein und sorgte bei den längerfristigen Zinsen für den gewünschten kurzfristigen Anstieg.

Damit haben Sie auch die perfekte Erklärung dafür, weshalb der Goldpreis das Niveau von 1.200 US$ testet und ich am 1. Juli in Report #25/2017 eine „Bärenfalle“ sah, die exakt am 10. Juli, bei einem Goldpreis von 1.200 US$ zuschnappte….

Quelle: Stockcharts.com

Am Freitagnachmittag kam es, nach einem positiven Arbeitsmarktbericht, zu ein paar überfälligen Short-Eindeckungen, was auch mit der extrem negativen Positionierung gegen den US-Dollar an den Terminmärkten zusammenhing.

Doch bisher ist das alles noch nicht sehr erbaulich, wenn sie mich fragen.

Quelle: Stockcharts.com

Darum war die negative Reaktion beim Goldpreis von -10 US$ auf 1.258 US$ noch halbwegs überschaubar und Silber ging auch nur einen halben US-Dollar schwächer, auf 16,23 US$.

Vor einem möglichen Test der 1.300 US$-Marke, ist die aktuelle Schwäche sogar besser, weil der Markt so Kraft sammeln kann und nicht schon beim ersten Ausbruchversuch über 1.300 US$ an Ermüdungserscheinungen hängen bleibt, wie bei den letzen beiden Versuchen im April und Juni.

Idealerweise wird nach unten ein Niveau von 1.250 US$ nicht unterschritten, die nächsten Unterstützungszonen sind jeweils 10 US$ tiefer. Wobei es maximal bis 1.220 US$ gehen sollte, womit die Erholung der letzten Wochen intakt bliebe.

Quelle: Stockcharts.com

Ich habe mit der Fertigstellung der heutigen Ausgabe extra noch das Wochenende abgewartet, denn ich wollte sehen, wie Gold zunächst auf die erwartete Dollarerholung reagiert.

Der US-Dollar läuft nun an markante Unterstützungsniveaus heran, die er wohl erst in einigen Monaten hinter sich lassen wird, vielleicht sogar erst im nächsten Jahr? Achten Sie auf das Niveau beim EUR/USD zwischen 1,15-1,20. Am wahrscheinlichsten dürfte nun eine Seitwärtsphase, vor dem nächsten großen Ausbruch werden.

Es kann sein, dass der Dollar nach einer kurzen Verschnaufpause schnell das Niveau von 1,20 ansteuert und sogar kurzfristig bricht. Doch einen Erdrutsch oder eine beschleunigte Abwärtsbewegung, wie sie viele Marktteilnehmer befürchten, erwarte ich beim EUR/USD jetzt nicht.

Damit stehe ich jetzt wieder fast allein da wie zum Jahresanfang, als ich ebenfalls einer der ganz wenigen Dollarbären im Anlegerzoo war.

Trotzdem habe ich weiterhin die Überzeugung, dass der US-Dollar seine Tiefststände noch lange nicht gesehen hat und wir im laufenden Zyklus am Beginn einer großen Abwertung des Dollars stehen.

Nur sollten Sie berücksichtigen, dass wir hier von einem mehrjährigen Zyklus reden und die Logik an den Währungsmärkten lautet immer: Drei Schritte vor, zwei Schritte zurück!

Teilnehmer am wöchentlichen Live-Chat haben vor zwei Wochen meine Dollarprognose erfahren. Dort sehe ich erst eine Erholung maximal bis zum Niveau 1,10-1,12 und nach gewisser Zeit neue Tiefs.

In den letzten Wochen sind einige neue Leser dazu gekommen. Darum verweise ich auf den Goldherz Report #1/2017, in dem ich Ihnen die einfachste Begründung für den exakten Boden beim EUR/USD beschrieb:

„Es sieht, nach meiner Ansicht, sehr danach aus, dass die USA hier ihren typischen Trick-17 anwenden, der schon mehrmals funktioniert hat und immer wieder gleich abläuft: Erst steigt der US-Dollar – wegen seiner vermeintlichen Attraktivität und der höheren Zinsen, um Investoren anzulocken. Wenn alle erst einmal eingefangen wurden, wertet man den US-Dollar um 50% ab, so dass man die 1-2% jährlichen Mehrzinsen sehr leicht verkraften wird.

So geschah es 1970-1980, 1985 bis 1995 und 2001 bis 2008 (2011 bezogen auf den US-Dollar Index gegenüber den wichtigsten Weltwährungen). Davor standen jeweils 5 bis 6 Jahre mit einem, entgegen aller vorherigen Prognosen, stark steigendem US-Dollar. Insofern dürfte die starke US-Dollar Periode von 2011 nach mittlerweile rund 6 Jahren in diesem Jahr enden und eine deutliche Schwäche des US-Dollars folgen!

Gold erfüllt auch seine „Prognosefähigkeit“, dass es tendenziell größere Bewegungen des Dollars vorher ahnt.  Seit Dezember 2015 hat der US-Dollar um -9% abgewertet und Gold um +16% aufgewertet. Wobei seit Jahresbeginn immerhin ein Goldpreisanstieg von +10% resultierte.

Bei der reinen Chart-Betrachtung fiel es mir immer wieder auf, dass ich im EUR/USD-Chart – obwohl ich ja ein Dollarbär bin – immer mal wieder vermeintliche Unterstützungszonen ausmachte. Klar, bei so einer Bewegung wie zuletzt von 1,12 auf 1,19, ohne Korrektur, wird man schonmal leicht unsicher, denn die Schnelligkeit des Preisverfalls ist nichts für schwache Gemüter.

Währungen reagieren an wichtigen Umkehrpunkten immer so, dass sie ein Niveau oft viel zu lange verteidigen, bis sich die neuen Daten durchsetzen und es zu einem Rutsch kommt.

Dabei hilft es mir, dass ich den Chart umgekehrt anschaue, um einfach die Euro-Betrachtung aus dem Blickfeld zu nehmen und es fällt mir wirklich schwer, bei diesem Bild, ein Argument für den US-Dollar zu finden.

US-Dollar unterschreitet erstmals seit drei Jahren wieder die 200-Tagelinie

Quelle: Stockcharts.com

Wie weit? Mindestens bis 1,35 beim EUR/USD Währungspaar, wahrscheinlich werden es sogar Kurse von über 1,50. Kurzfristig bin ich ein schlechter Trader, darum versuche ich gar nicht die Tagesbewegungen zu handeln. Doch wichtiger ist hierbei eine Sicht von mehreren Jahren zu haben. Auf jeden Fall ist diese Dollarschwäche strategisch betrachtet absolut Gold-Bullisch!

Das meine ich nicht nur für eine Bewegung, sondern ich gehe eher von einem dauerhaft unattraktiven US-Dollar-Investment aus, das tendenziell ein Goldpreisniveau von 1.500 US$ stützt, vielleicht sogar noch mehr. Aber das wird auch davon abhängig sein, wie schnell die Goldminen ihre Produktion hochfahren werden. Denn ich sehe bei einem Goldpreis zwischen 1.500-2.000 US$ noch eine kräftige Barriere – weil es relativ viele große Goldprojekte gibt mit über 10 Mio. Unzen Vorkommen, die dann in Produktion gehen würden. Dieser Widerstand kann darum erst durchbrochen werden, wenn die Goldnachfrage dauerhaft auf ein höheres Niveau wächst.

Dass die Junior-Goldminenaktien am Freitag -2% verloren haben, zeigt zwar, dass die Stimmung dort noch immer angeschlagen ist. Aber es signalisiert mir auch, dass hier bald enorme Werte zu heben sind. Denn sowohl absolut wie auch relativ, sind Goldminenaktien, auch im Vergleich zu Gold, mittlerweile massiv unterbewertet.

Aus einer rein relativen Perspektive sind die Minenaktien so günstig wie zu Jahresbeginn 2016. Wenn der Goldpreis in den nächsten 6-12 Monaten über die 1.300 US$ gehen kann, dann wäre dies ein extrem positives Zeichen und würde einer massiven Aufwärtsbewegung bei den Minen ermöglichen.

Goldaktien sind im Vergleich zu Gold massiv unterbewertet 

Quelle: Seekingalpha.com

Bei den Goldaktien wiederum haben die Junior-Goldminen, das sind die im Vergleich zu Newmont, Barrick, Goldcorp oder Agnico Eagle, weniger bekannten Unternehmen mit im Schnitt rund 1 Mrd. US$ Marktkapitalisierung ebenfalls ein Extremniveau erreicht, das eine signifikante Aufwärtsbewegung ermöglichen könnte.

Gold-Juniors preiswerter als Seniors

Quelle: Seekingalpha.com

Es ist fundamental ohnehin schwer zu erklären, dass der Markt zurzeit die relativ teuren Senior-Goldminenwerte bevorzugt behandelt. Das hat bislang mit der besseren Handelsliquidität zu tun und zum Teil auch mit der Annahme, dass ein großer Produzent leichter Investitionsprojekte wie eine neue Mine finanzieren kann.

Doch irgendwann läuft die Bewertung so weit auseinander, dass dies zu einer Kaufwelle bei den Juniors führen muss.

Schließlich werden die Nachteile der Seniors, mit einer oftmals hohen Verschuldung und einem tendenziell schwachen Management ebenfalls ausgeblendet. Darum finde ich die langfristigen Gewinneraktien praktisch immer bei den Juniors wie zum Beispiel eine Kirkland Lake Gold oder Premier Gold.

Davon unabhängig bleibe ich aber bei meiner Prognose, dass sich die Gold- und Goldaktien sowie Juniors und Seniors immer im Tandem nach oben bewegen werden und eine relative Unter- oder Überbewertungen nicht dazu führen sollte, dass Sie nur Gold oder Minenaktien bzw. ausschließlich Juniors kaufen.

Wichtig ist es ein diversifiziertes Depot zu besitzen, dass sowohl reine Gold & Silberanlagen, Senior-Produzenten und Junior-Produzenten sowie Entwickler und Explorer beinhaltet.

Als Indikator, wo man jetzt die besseren Schnäppchen macht, kann man die heutigen Charts aber schon gebrauchen. Auf der Attraktivitätsskala stehen nun also Goldminenaktien vor Gold und speziell Gold-Juniors vor den Senioren an erster Stelle.

Fazit

In den nächsten Wochen wird sich die große Ausbruchformation beim Goldpreis weiter entwickeln. Je länger die Auflade-Phase dauert, desto dynamischer, dauerhafter und stärker wird der Goldausbruch ausfallen.

Darum bin ich strategisch gesehen auch gar nicht ungeduldig wie die meisten Anleger, denn der Ausbruch wird ohnehin kommen. Unabhängig davon kann es ab jetzt jederzeit zu einer signifikanten Aufwärtsbewegung bei einzelnen Minenaktien und dem Sektor kommen, weil die Bewertungen selbst auf Basis eines Goldpreises von 1.250 US$ lächerlich niedrig sind und eine Rally von 20-30% zulassen.

 

Es grüßt Sie Ihr,

Guenther_Unterschrift
Günther Goldherz, Chefredakteur


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Am Mittwoch 9. August von 19:00 bis 20:00 Uhr im Live-Chat von Sharedeals.deSharedeals_Logo


Offenlegung von Interessenskonflikten & Risikohinweis, Haftungsausschluss

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte gemäß Paragraph 34b WpHG i.V.m. FinAnV: Ein Interessenkonflikt besteht darin, dass die bull markets media GmbH bzw. Redakteure, Mitarbeiter, Eigentümer oder anderweitig mit der bull markets media GmbH verbundene natürliche und juristische Personen Positionen in den folgenden besprochenen Finanzinstrumenten halten und diese Positionen jederzeit weiter aufstocken oder verkaufen können: Canarc Resources, Golden Arrow Resources, K92 Mining, LiCo Energy, Northern Empire Resources, Para Resources, Rise Resources, TerraX Minerals, Silver One Resources, Platinum Group Metals. Ein erhöhtes Interesse an den besprochenen Finanzinstrumenten, steigende Kurse und eine höhere Handelsliquidität sind bei einem geplanten Verkauf von Vorteil. Somit besteht eindeutig und konkret ein Interessenkonflikt.

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  3. TerraX Minerals: Die bull markets media GmbH wurde als Herausgeber für die Berichterstattung über das Unternehmen vergütet und hält zudem Aktien/Warrants an dem Unternehmen.
  4. Dolly Varden Silver: Die bull markets media GmbH wurde als Herausgeber für die Berichterstattung über das Unternehmen vergütet.
  5. Zinc One Resources: Die bull markets media GmbH wurde als Herausgeber für die Berichterstattung über das Unternehmen vergütet und hält zudem Aktien/Warrants an dem Unternehmen.
  6. Rise Resources: Die bull markets media GmbH wurde als Herausgeber für die Berichterstattung über das Unternehmen vergütet und hält zudem Aktien/Warrants an dem Unternehmen.
  7. Kenadyr Mining: Die bull markets media GmbH wurde als Herausgeber für die Berichterstattung über das Unternehmen vergütet und hält zudem zukünftig vermutlich Optionen an dem Unternehmen.
  8. Northern Empire Resources: Die bull markets media GmbH wurde als Herausgeber für die Berichterstattung über das Unternehmen vergütet und hält zudem Aktien/Warrants an dem Unternehmen.
  9. LiCo Energy: Die bull markets media GmbH wurde als Herausgeber für die Berichterstattung über das Unternehmen vergütet und hält zudem Aktien/Warrants an dem Unternehmen.
  10. K92 Mining: Die bull markets media GmbH wurde als Herausgeber für die Berichterstattung über das Unternehmen vergütet und hält zudem Aktien/Warrants an dem Unternehmen.

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