Ausgabe 27/2022: NG Energy bestätigt Gasfund in Kolumbien

immer mehr Goldherz Leser fragen mich persönlich, ob ich ihnen mit Russland ADRs und Gazprom-Aktien behilflich sein kann.

Tatsächlich habe ich in den letzten Tagen weitere Informationen eingeholt.

Bitte warten Sie wegen Gazprom und Russland ADRs darum meinen Rat ab!

Eine Warnung: Einige Goldherz Report Leser haben anscheinend wegen aggressiver Werbung ein Depot bei einem Broker namens Freedom24 eröffnet. Davon möchte ich aktuell zunächst abraten und würde  das bei „größeren Beträgen“ eher nicht in Erwägung ziehen.

Am besten, Sie lesen diesbezüglich zunächst diesen Artikel über das hinter dem zypriotischen Broker stehende, an der Nasdaq notierte Unternehmen unseres investigativen Journalisten Simon, der auch durch meine Hinweise und Informationen hin erstellt wurde: Freedom Holding: Ist das der Short des Jahres?

Aufgrund von möglicherweise schwer abzusehenden rechtlichen Folgen möchte ich zurzeit aber nicht viel mehr darüber schreiben.

Machen wir weiter mit starken Entwicklungen: Manchmal ist es schon erstaunlich, wie ein Foto die Stimmung für eine heiße Spekulation aufhellen kann.

Bestimmt haben Sie schon gesehen, welcher Aufwärtsdruck gestern bei meiner seit längerem favorisierten Erdgas-Aktie NG Energy (TSX: GASX, WKN: A2QHKX, IR-Präsentation) entstand?

NG Energy stark mit Tageskurs-Anstieg von +49% auf 1,00 CA$:

Das kanadische Unternehmen entwickelt bekanntlich zwei bedeutende Gasfelder in Kolumbien.

Zuletzt wurde mit Hochdruck am Gasanschluss an das Pipelinenetz beim Maria-Conchita-Projekt gearbeitet. Es dauerte hier pandemiebedingt länger, bis alle Teile der Gasanlage installiert waren und die Fördergenehmigung erteilt wurde.

Die Regierung Kolumbiens hat dem Projekt offenbar Priorität eingeräumt, weil man viele Energieprozesse von Kohle auf Erdgas umstellen möchte. So konnte NG Energy vor einigen Wochen seine erste Vorauszahlung für seine Gasproduktion verbuchen.

Die Inlandsproduktion weist lediglich Förderkosten um rund 2 US$/MMBtu auf und das Gas wird zu Festpreisen von zuletzt mehr als 5 US$/MMBtu verkauft. Mittlerweile liegt die Kostenbasis damit 90% unter den LNG-Importpreisen, die zurzeit auf dem Weltmarkt anfallen. Das liegt daran, dass Deutschland und die EU ihre Gasversorgung von russischem Pipelinegas auf LNG umstellen möchten und den Weltmarkt nahezu komplett leergekauft haben.

Ein weiterer Katalysator für die kräftigen Kursgewinne: Gestern wurde in den Sozialen Medien endlich auch ein Foto vom Fortschritt der Bohrarbeiten bei der nächsten großen Explorationsquelle auf dem SINU-9 Block veröffentlicht.

Dass die Quelle nun abgefackelt wird, deutet zumindest prinzipiell auf einen starken Gasdruck hin, der eine erfreuliche Entwicklung markiert.

Das NG Energy „Gasfeuerzeug“ bei SINU-9 brennt:

Unternehmen bestätigt den Fund in seiner heutigen Pressemitteilung:

„NG Energy freut sich bekannt zu geben, dass das Unternehmen im Anschluss an die Pressemitteilung vom 28. Juni 2022 in der Bohrung Magico-1X in der unteren ersten Struktur mit einer Tiefe von 50 Fuß im Sandstein Ciénaga de Oro (CDO) auf signifikantes Gas gestoßen ist.

Die Bohrung befindet sich im Block Sinu 9 im Departement Cordoba. Das Unternehmen hat mit Hilfe von Bohrlochprotokollen mehrere aussichtsreiche gasführende Zonen in einer Tiefe zwischen 3.200 und 3.350 Fuß identifiziert. NGE und Cleanenergy Resources SAS haben mit der Erprobung der ersten Zone begonnen und werden diese Woche mit der zweiten und dritten Zone fortfahren; nach Abschluss der Tests wird das Unternehmen die Ergebnisse bekannt geben.”

Wieder einmal war es bezeichnend, wie viele Anleger bei sinkenden Kursen bis 0,60 CA$ die Nerven verloren haben. Es wurde in den Foren gemutmaßt, ob das Unternehmen überhaupt in der Lage sein würde, seine Projekte zu realisieren. Jüngst sorgte dann auch die Wahl des extrem links eingestellten kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro, einem ehemaligen Guerillakämpfer und ehemaligen Bürgermeister von Bogotá, für Besorgnis unter Anlegern.

Dabei wies die Financial Times darauf hin, dass der von Pedro einberufene Finanzminister José Antonio Ocampo ein hochkompetenter Politiker sei, der einst an der Eliteuniversität Yale Wirtschaft studierte.

So schreibt die Financial Times, dass Kolumbiens neue linke Regierung die Steuern für Unternehmen nicht erhöhen würde. Man sei sogar bereit dazu, den Körperschaftssteuersatz um bis zu 5% zu senken, wenn die Bedingungen es zulassen, schrieb die FT unter Berufung auf Aussagen des kommenden Finanzministers.

In einem Gespräch mit der Financial Times sagte José Antonio Ocampo sogar, dass Unternehmen eine überhöhte Steuerlast trügen und er eher wohlhabende Privatpersonen stärker belasten wolle.

Die FT zitierte Ocampo:

„Es gibt zu viele Steuern für Unternehmen und nicht für Einzelpersonen, und das Problem der persönlichen Einkommensteuer muss angegangen werden, wenn wir das System progressiver gestalten wollen.”

Das sind die kommenden Katalysatoren für den Kurs:

  • Das Unternehmen rechnet mit einer stabilen Produktion für seine beiden ersten Produktionsquellen Aruchara-I und Istanbul-1 im 2. Quartal 2022
  • Die ersten Explorationsergebnisse von SINU-9 erwartet der Markt mit Spannung
  • Weitere Explorationserfolge sollten sich mit der neuen
  • Das Potenzial für Ölvorkommen: NG Energy verfolgt die Absicht, eine Zwillingsbohrung in der stratigraphischen Bohrung ANH LA X-1 zu bohren, um die Vorkommen von Leicht-Öl im sedimentären Bereich der Bohrkerne zu bewerten und zu testen. Schätzungen erwarten eine potenzielle Ölreserve zwischen 55 und 438 Millionen Barrel, die einem wirtschaftlichen Wert von 5,5 bis 43,8 Milliarden US$ entsprechen könnten

Meine Einschätzung zu NG Energy International: Eine aussichtsreiche Basis für steile Renditen

Ich erwarte in den kommenden Tagen und Wochen weitere Einzelheiten über die vorhandenen Gasvorkommen bei SINU-9. NG Energy International wies vor einigen Monaten noch eine relativ knappe Kassenlage auf, weil das Management alles auf den Wiedereintritt in die bekannten Bohrungen setzte. Mit der erfolgreichen Platzierung einer ersten Tranche einer Wandelanleihe über 17 Millionen CA$ besitzt man wieder ausreichend Spielraum, um weitere Bohrungen und Entwicklungsarbeiten durchzuführen. Die Kommerzialisierung und Einnahmenströme aus Maria Conchita dürften sich ohnehin in naher Zukunft weitgehend selbst refinanzieren. So kann sich das Management auf hocheffektive Explorationsbohrungen bei SINU 9 fokussieren.

Was den weiteren Kapitalbedarf betrifft, so wurden für die Entwicklung und den Anschluss an das Pipelinenetz bei SINU-9 Investitionskosten von knapp 30 Millionen CA$ veranschlagt. Mit den laufenden Einnahmen aus der Gasproduktion ließe sich hier eine Finanzierung stemmen. Zudem könnte eine Überlegung sein, das Maria-Conchita-Projekt an einen Gas-/Stromkonzern in Kolumbien zu verkaufen. Damit würde der erfolgreiche Abschluss einer Investitions-Kampagne bewiesen. Aktionäre könnten dann auf die Entwicklung des wesentlich größeren SINU-9 Feldes blicken.

Jedenfalls bleibt NG Energy International ein aussichtsreiches Investment und ich bin trotz der teils starken Kursschwankungen und Verzögerungen sehr glücklich mit meinem Investment.

Markt-Ausblick: Ist es schon an der Zeit für weitere Käufe?

Die Lage spitzt sich immer weiter zu. Anleger unterliegen der Versuchung, sich mit hohen Liquiditätsquoten abzusichern. Das war bisher auch richtig, solange wir eine Neubewertung durchlebten und Geld aus dem Markt gezogen wurde. Aktuell weisen die zyklischen Industrien wie Rohstoffe eine eklatante Unterbewertung von historischem Ausmaß auf.

Ich hatte Sie darum letzte Woche schon über einen möglichen Boden an den Aktienmärkten informiert. Tatsächlich waren die ersten Zugewinne der letzten fünf Handelstage schon recht erstaunlich:

  • Der Dow Jones Index stieg 800 Punkte auf knapp 32.000
  • Der DAX-Index erreicht ein Wochenplus von 700 Punkten oder +5,6%
  • Eine Stahlaktie, die ich meinen PLUS-Lesern vor einer Woche nahelegte, konnte +8% steigen

 

Sie sehen, trotz der Kriegs- und Zinsgefahren stabilisiert sich die Börse nun über den Sommer. Grund ist ein enorm hohes Level an Pessimismus bei Anlegern. Dabei werden viele Aktien zurzeit selbst mit KGVs von 3-5 rigoros verkauft. Was erwarten sich Investoren davon? Sicher, man kann Schwankungen so etwas ausbügeln, aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden Anleger ihre Papiere auf höheren Niveaus zurückkaufen müssen, sollten die Kurse sich erholen.

Auch Warren Buffett brachte es auf den Punkt, als er einmal sagte:

Das Letzte, was man tun möchte, ist, während eines Krieges Geld zu halten… Sie können sich sicher sein, dass der Wert des Geldes im Falle eines großen Krieges sinken würde – das ist in praktisch jedem mir bekannten Krieg geschehen.

Offen gesagt wäre es für die Anleger viel besser, in den nächsten 50 Jahren produktive Vermögenswerte zu besitzen.”

Ich bin mir darum sicher: Wer jetzt weiter an Aktien festhält und zyklische Industrie-Aktien kauft, baut den Grundstock für seine Altersvorsorge auf und bleibt immun vor großen Inflationswellen, deren Ende ich nicht vor dem Jahr 2030 sehe. Die besten, grundsoliden Rohstoff-Werte verdienen darum den besten Platz in Ihrem Depot.

Ihr